Erste Stadt in Frankreich – Dünkirchen
Unsere nächste Etappe hat uns direkt nach Frankreich geführt. Die erste Stadt, die wir angelaufen sind, ist Dünkirchen. Im Gegensatz zu Nieuwpoort wurde Dünkirchen vor allem durch den Zweiten Weltkrieg geprägt, denn rund um Dünkirchen fand die Operation Dynamo statt. Überall in der Stadt findet man Schilder, auf denen Geschichten und Fakten zu diesem Thema stehen. Natürlich gibt es auch ein Museum.
Außerdem verfügt Dünkirchen über einen wirklich großen Hafen, der viel Raum in der Stadt einnimmt. Der industrielle Teil ist dabei vom historischen Teil abgetrennt, so dass man heute entspannt entlang der alten Kaimauern in der Sonne flanieren kann und wem das nicht reicht, der geht oder nimmt den kostenlosen Bus nach Malo Les Bains. Dort kann man den wundervollen Sandstrand genießen oder die Strandpromenade entlang spazieren. In den unzähligen Bars, Cafés und Restaurants dort findet jeder etwas Passendes für sich.
Wir haben aufgrund der Wetterlage ein paar Tage in der Marina Grande Large verbracht und die verschiedenen Museen im Ort besichtigt. Wir sind die Strecken gelaufen. Wer das nicht mag, direkt vor der Marina ist eine Haltestation für den kostenlosen Bus in die Innenstadt oder nach Malo Les Bains.
Fazit: Dünkirchen ist sicherlich nicht die schönste Stadt Frankreichs, aber ein sehr geschichtsträchtiger Ort und spannend zu erkunden
Unseren Plan, von hier aus direkt nach Dover überzusetzen, haben wir dann leider ändern müssen. Wind und Welle passten nicht und außerdem haben wir erfahren, dass die Marina Dover derzeit für Besucher geschlossen ist. Also geht es weiter die französische Küste entlang.
Über Calais und Boulogne sur Mer nach Dieppe.
Zu Calais können wir nicht viel sagen, außer, dass man mit der Port Control funken muss, um den Hafen befahren zu dürfen. Das funktioniert allerdings problemlos, denn durch die vielen Fähren nach England und Irland sprechen die Leute im Funkkanal ein sehr sauberes Englisch. Vor der Marina ist dann eine Brücke, die nur alle Stunde öffnet und auch nur 2h vor Hochwasser bis 3h danach. Vor der Brücke befinden sich aber Bojen, an denen man festmachen kann und die Zeit abwarten. Als wir ankamen, waren alle Bojen bereits belegt. Ein paar freundliche Belgier haben uns aber erlaubt, längsseits an ihrem Boot festzumachen.
Boulogne sur Mer soll ganz schön sein. Wir haben dort aber nur eine kurze Nacht verbracht, denn die Stege der Marina werden gerade neu gemacht und es gibt nicht viele Liegeplätze. Ich hatte uns extra vorher angekündigt. Trotzdem war kein Platz mehr frei, als wir ankamen. Doch wieder hatten wir das Glück, dass wir bei einem anderen Boot längsseits, ins sogenannte „Päckchen“ gehen durften.
Dieppe , Normandie, Frankreich
Und dann geht es weiter nach Dieppe. Die ersten Meilen auf See sind etwas anstrengend, denn obwohl wir mit dem Wind segeln, steht der Strom gegen uns und die Wellen werden ziemlich unangenehm. Außerdem fängt es auch noch an zu regnen. Nachdem der Strom dreht und der Regen aufhört, wird es besser. Die Einfahrt in den Hafen von Dieppe ist bei Nordwind nicht einfach. Trotzdem bekommen wir das ganz gut hin und machen kurz vor Sonnenuntergang in Dieppe fest.
Wir sind nun offiziell in der Normandie. Dieppe ist ein gemütlicher Fischerort. Dies ist der östlichste Hafen, wo Jakobsmuscheln gesammelt werden. Es soll einen Diepper Eintopf (Marmite dieppoise) geben, in dem sie vorkommen. Ich konnte aber keinen auf einer Speisekarte finden. Vielleicht ist es die falsche Saison. Trotzdem haben wir uns sehr wohlgefühlt in Dieppe. Der Hafen ist umgeben von gemütlichen Lokalen und liegt sehr zentral im Ort. Sehenswert sind auch die Kirchen. Zwei mittelalterliche Kirchen im Stadtkern und die kleine Église Notre-Dame-de-Bonsecours oben auf dem gegenüberliegenden Hügel, die den Seeleuten viel bedeutet und von der man einen grandiosen Ausblick über die Stadt und die Bucht hat.
Spannend finden wir auch das Hochregallager für kleine Motorboote, welches in ein ehemaliges Trockendock gebaut wurde. Hier liegen die Boote windgeschützt und sicher und werden von einem Kran automatisch ein und ausgeladen.
Fazit: Dieppe ist sicherlich eine Reise wert. Der Strand hier ist aus Kies. Das Flair durchaus französisch, aber entspannt und ohne Schnickschnack. Es gibt eine Burg mit einem Kunstmuseum, welches wir nicht besichtigt haben, weil es geschlossen war, eine süße Innenstadt, Fischer, die ihren Fang noch selbst vermarkten und gute lokale Küche.
Da der Wind nun passt, führt unser Weg nun nach England, genauer nach Brighton. Doch das ist eine weitere Geschichte. Wer unsere Abreise verpasst hat, findet sie hier.