Pfingsten 2021 – dieses Wochenende ist es so weit. Wir wollen den alten Dieselmotor aus dem Motorraum der Septembermorn holen. Dort soll Platzt entstehen für unseren neuen elektrischen Antrieb und vielleicht noch den Wassermacher.
Eins gleich vorweg. Das Wichtigste für solch eine Aktion ist die passende Vorbereitung. Welches Werkzeug braucht man? Wie will man den Motor anheben und wie transportieren?
Unser Thornycroft Motor wiegt etwa 180Kg. Das ist zu schwer um ihn händisch von Bord zu tragen. Außerdem liegt die Septembermorn im Yachthafen in ihrer Box. Es besteht keine Möglichkeit, sie dort mit einem Gabenstapler oder ähnlichem zu erreichen. Doch das ist auch gar nicht nötig. Ein guter Flaschenzug und eine Schubkarre reichen völlig. Für den Abtransport des Motors haben wir uns eine Pritsche geliehen und die hilfreichen, kräftigen Arme unseres Sohnes haben wir auch dankbar angenommen.
Nun kann es also losgehen. Zuerst muss der Motor aus dem Maschinenraum. Der Boden im Centercockpit liegt direkt über dem Motorraum. Allerdings ist es nicht leicht, ihn zu öffnen. Im Forum der Moody Owners Assosiation wird zumindest geraten, den Motor lieber durch den Salon nach außen zu bringen. Wir haben uns entschlossen, diesem Rat zu folgen. Also ist der erste Schritt, ihn aus dem Motorraum in den Salon zu ziehen und dann durch die Einstiegsluke nach draußen zu heben.
Schon bei unserem letzten Besuch hatten wir alle Flüssigkeiten abgelassen und alle Anschlüsse entfernt, so dass wir nun nur noch die Fußschrauben lösen mussten um den Motor bewegen zu können.
Schritt 1: Den Dieselmotor aus dem Motorraum in den Salon ziehen
Damit der Motor beim Vorziehen nicht die empfindliche Holzkante der Motorraumluke zerstört, haben wir sie vorsorglich ausgesägt. So können wir sie nachher einfach wieder einsetzen. Dann haben wir den Motor mit Gurten an einen Flaschenzug gebunden, der vom Baum herab in den Salon hängt. Der Baum sollte das Gewicht vom Motor locker tragen können, zumal wir den Motor ja nicht am Ende, sondern im vorderen bis mittleren Bereich aufhängen. Der Hebel ist also nicht sehr lang.
Um den Motor erst einmal nach vorne aus dem Motorraum zu ziehen, nutzen wir eine kleine dreifach Talje, die wir am Flaschenzug befestigen und zum Mast hin abspannen. nun kann durch anziehen des Flaschenzuges und Nachspannen oder lösen der Talje der Motor aus dem Motorraum gezogen werden. Von hinten wird er per Hand nachgeführt.
Schritt zwei: Den Dieselmotor vom Salon nach draußen heben
Der Versuch, den Motor nun einfach nach draußen zu heben scheitert daran, dass er so nicht durch die Luke passt. Also lassen wir ihn wieder ab und entfernen zwei Füße, das Getriebe und den Auspuff. Nun lässt er sich mit den Flaschenzug durch den Ausstieg manövrieren. Wir haben ihn dafür nur noch an einem fest am Motor installierten Haltepunkt aufgehängt, so dass wir ihn frei drehend bewegen konnten. Nun war es verblüffend einfach, ihn durch die Luke zu bekommen.
Passt nicht! Das Getriebe kommt ab noch ein paar abstehende Teile Jetzt passt es! Der Motor ist draußen!
Schritt 3: Den Dieselmotor vom Boot aufs Auto
Jetzt ist der Motor schon mal an der frischen Luft. Nun braucht er ja nur noch von Bord. Wieder nutzen wir den Baum mit Flaschenzug als Kran. Glücklicherweise hat Moody die 425 so gebaut, dass wir den Flaschenzug nicht großartig auf dem Baum verschieben müssen. Wir heben den Motor also so weit es geht an, schwenken den Baum zur Seite und können den Motor dann direkt in eine mitgebrachte stabile Schubkarre absenken.
Bei Flut ist die Steigung zum Parkplatz gut zu bewältigen. Nun können wir den Motor mit Hilfe einer alten Holzpalette und wieder unserem Flaschenzug auf die Pritsche ziehen. Projekt Motorausbau erfolgreich beendet.
Ab in die Schubkarre Bei Flut geht es vom Steg runter Bereit zum Abtransport
Fazit: Es ist nicht so schwierig, wie gedacht, einen Motor aus einer Yacht zu entfernen. Wichtig ist aber eine gute Planung und gutes Werkzeug, vor allem ein guter Flaschenzug sollte nicht fehlen. Ein paar kräftige Arme können hier und da auch nicht schaden.
Es freut uns sehr für Euch, dass Ihr endlich wieder loslegen könnt! Ein spannendes Projekt! Wir drücken die Daumen, dass alles klappt!
Wir sind auch ganz gespannt. Den Diesel raus war schon mal insgesamt besser als befürchtet. Jetzt den Motorraum komplett ausräumen und neu isolieren und streichen. Und dann neu wieder aufbauen samt E Motor!
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