Wenn man im Internet nach Segelgebieten sucht, findet Belgien dort oft wenig Beachtung. Die gesamte Küste ist nur 35 Seemeilen, also 65 Kilometer lang. Ihr vorgelagert, sind einige Sandbanken, die bei Ebbe schon mal für Grundberührungen sorgen. Deshalb erfolgt oft der Rat – segeln Sie an der belgischen Küste einfach vorbei. Kein Wunder also, dass wir Blankenberge so gar nicht auf dem Schirm hatten, als wir mit der Suche nach einem Boot und geeigneten Liegeplatz anfingen.
Blankenberge entdecken
Wir haben Blankenberge für uns entdeckt, weil die Septembermorn dort zum Verkauf stand. Da wir einen recht frühen Besichtigungstermin vereinbart hatten, reisten wir bereits am Vortag an. So hatten wir ausreichend Zeit für einen ersten Stadtbummel.
Beeindruckend ist zuerst einmal die Strandpromenade. Blankenberge ist ein Badeort. Ein breiter Strand mit vielen Attraktionen und der typischen Hochhausfront in der ersten Reihe. Wer aber etwas genauer hinschaut, findet noch einige ältere Bauwerke zwischen den modernen Wohnbunkern und im Stadtkern gibt es mehrere hübsche Gebäude aus der Belle Epoque. Auf der östlichen Seite der Promenade findet sich das Belgium Pier, welches 350m weit ins Meer ragt und nationales Kulturerbe ist. An dessen Ende befindet sich ein Restaurant um das herum der Pier verläuft. Hier kann man sich Wind und Wellen aussetzen, wenn man nicht mit dem Boot unterwegs ist.
Im Westen wird die Strandpromenade von der Hafeneinfahrt begrenzt. Sie ist links und rechts von Stegen begrenzt, die weit ins Meer reichen und die Einfahrt gut erkennbar machen. Allerdings liegt vor der Einfahrt eine durch eine Gefahrentonne gekennzeichnete Flachstelle, die man bei Ebbe als Segler besser umfährt. Bei starken nördlichen Winden kann die Einfahrt gefährlich werden, vor allem, wenn die Dünung sich in die gleiche Richtung aufbaut.
Der Hafen von Blankenberge ist fröhlich, lebhaft und direkt im Stadtzentrum. Er besteht aus zwei Becken, dem alten Becken und dem neuen. Etwas aufpassen muss man auf die Personenfähre, die in der Einfahrt kreuzt. Vorbei an der Tankstelle hat man nun die Wahl. Voraus liegt das alte Becken. Der Gaststeg vom Royal Scarphout Yacht Club findet sich gleich am Anfang auf der rechten Seite. Steuerbord ist die Einfahrt ins neue Becken. Auch dort findet man Gaststege des VVW-Blankenberge und des VNZ-Blankenberge. Die Hafenmeisterei ist in der Saison besetzt. Waschmaschine und warme Duschen sind gegen eine kleine Gebühr erhältlich. Wer will, kann uns gern besuchen. Schreibt uns einfach eine Nachricht.
Einkaufen und Essen gehen in Blankenberge
Rund um den Hafen, an der gesamten Strandpromenade und im Stadtzentrum finden sich unzählige Restaurants und Cafés in allen Preiskategorien und Geschmacksrichtungen. Fußläufig erreichbar sind Supermärkte, Bootsbedarf und Segelmacher. Markt ist jeden Freitag von 7:30h bis 13:00h auf dem in der Nähe gelegenen Marktplatz (Grote Markt) und von Mitte Mai bis September zusätzlich Montags zu den gleichen Zeiten. Durch die direkte Nähe zur Innenstadt finden sich alle Geschäfte des täglichen Bedarfs in Laufweite. So eignet sich der Ort sowohl für Proviantierung als auch für Arbeiten an Bord.
Sehenswürdigkeiten in Blankenberge
In Blankenberge macht man Ferien. Das Angebot an Freizeitaktivitäten ist dementsprechend vielseitig. Auf der Webseite der Stadt findet man alle Attraktionen und Veranstaltungen auch in deutsch und englisch. Ich persönlich liebe die Spaziergänge am Strand und durch die Dünen und Polder. Hier findet man abseits des Trubels Ruhe und so manche versteckte Bank läd mit einem wunderschönen Ausblick zum Verweilen ein.
Wer nicht nur Blankenberge sehen möchte, kann mit der Küstentram De Lijn die komplette belgische Küste abfahren und insgesamt 67 Haltestellen ein- und aussteigen. Tickets gibt es an jeder Haltestation und mit einem Tages oder 3-Tages Ticket fährt man entspannt von einem Ort zum anderen. Vom Hauptbahnhof aus kommt man mit der belgischen Bahn ins Binnenland und nach ganz Europa.
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