Von Baiona aus ist es nicht mehr weit nach Portugal. Unser erstes Ziel dort ist Póvoa de Varzim. Hier gibt es eine günstige Marina und man soll mit der Metro einfach bis Porto fahren können. Die Marinas in Porto selbst sollen dagegen eher teuer sein. Bei wenig Wind kommen wir nur langsam voran und erreichen den Hafen erst bei Einbruch der Dunkelheit. Das ist jedoch nicht schlimm, denn die Einfahrt ist gut betonnt und es gibt einen Hafenmitarbeiter, der uns beim Anlegen hilft. Er erzählt uns, dass dieses Wochenende ein großes Fest stattfindet und es jede Nacht ein Feuerwerk gibt.
Portugal – Póvoa de Varzim
Da Wind und Welle für die nächste Woche auffrischen sollen, beschließen wir, eine Woche in Póvoa zu bleiben. Von hier aus wollen wir die nähere Umgebung erkunden und auch Porto besuchen. Zuerst besuchen wir das große Fest. Das Festa de nossa Senhora da Assunção ist ein überregional bekanntes Fest der Fischer. Es findet ein großer Festumzug statt. Die Fischer dekorieren die Straßen mit Blumenteppichen, über die die Figur der Senhora da Assuncao getragen wird. Wir haben euch ein Video dazu verlinkt. Ein weiteres Highlight des Festes ist das große Abschlussfeuerwerk. Hier werden von Booten im Hafenbecken Raketen gezündet und wir sitzen auf unserem Boot in der ersten Reihe.
Povóa selbst ist eine Stadt mit etwas mehr als 60000 Einwohnern. Es gibt kilometerlange Strände und genügend Shops und Gastronomie für einen angenehmen Aufenthalt. Sie ist eine Stadt der Fischer und schon lang besiedelt. Doch viel steht nicht mehr von den alten Bauwerken. Es gibt ein Aquädukt und in der Nähe des Hafens liegt die alte Festung.
Vila do Conde
Sehenswert ist der Stadtteil Vila do Conde. Das ist eigentlich ein eigenständiger Ort, doch mittlerweile gehen beide Orte ineinander über. Hier geht es ruhiger zu und es gibt einen charmanten Ortskern. Außerdem liegt im Hafen die originalgetreue Nachbildung eines alten portugiesischen Handelsschiffes, das man besichtigen kann.
Überall trifft man in Portugal auf Fliesen. Viele Häuser sind von außen komplett gefliest und fast jedes trägt zumindest ein Bild eines Schiffes oder einer Heiligen aus Fliesen. Ursprünglich haben die Mauren die Fliesen über Spanien nach Portugal gebracht. Bis heute sind sie hier sehr beliebt. Wir haben viel Spaß daran, die Baujahre der einzelnen Häuser aufgrund der Farbe und Muster der Fliesen zu erraten. Hier ein paar Beispiele für euch:
Planänderung – Mehr Zeit in Portugal
In Póvoa de Varzim haben wir eine wichtige Entscheidung gefällt. Bisher war unser Plan, noch dieses Jahr bis ins Mittelmeer zu segeln. Doch uns fällt immer mehr auf, dass wir uns selbst unter Druck setzen und der Schönheit der Landschaft um uns herum nicht gerecht werden. Die Gegenden, durch die wir reisen sind, allesamt wunderschön. Wir wollen uns die Zeit nehmen, sie auch gebührend anzuschauen. Wir ändern unseren Plan. Das Mittelmeer wird auch nächstes Jahr noch erreichbar sein. Von nun an wollen wir es langsam angehen lassen.
Porto, die Perle Portugals
Wir fahren schon während unseres Aufenthaltes in Póvoa mit der Metro nach Porto. Die Stadt gefällt uns so gut, dass wir beschließen, noch einmal dorthin zu reisen und dieses Mal mit dem Boot. Wir ankern am Ufer des Douro in einem Vorort von Porto. Von hier aus kann man mit der historischen Tram bis in den Ortskern fahren.
Porto ist beeindruckend. Zugegeben, die Stadt ist sehr touristisch, doch gleichzeitig ist sie so überwältigend schön, dass die Menge an Touristen selbstverständlich wirkt. Die ganze Stadt wirkt wie aus der Zeit genommen. Die komplette Altstadt ist Unesco Weltkulturerbe. Es gibt unzählige Kirchen und Museen zu besichtigen. Es ist aber weniger ein einzelnes Bauwerk, welches den Reiz dieser wunderschönen Stadt ausmacht, als vielmehr die Gesamterscheinung.
Gaia, hier wird der Portwein gemacht
Auf der anderen Seite des Flusses in Gaia liegen die Portweinkeller. Diese kann man besichtigen und natürlich die verschiedenen Portweine probieren. Portwein wird, anders als unsere heimischen Weine, nach kurzer Gärung mit hochprozentigem Alkohol versetzt. Dadurch behält er viel von seiner eigenen Süße. Es gibt weißen Portwein, den Ruby, den Tawny und den Vintage Port. Am Ufer des Douro im Schatten sitzend die Unterschiede zu schmecken und den Blick dabei über die wunderschöne Altstadt von Porto gleiten zu lassen, das ist ein unvergessliches Erlebnis.
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