Auch wenn uns diese Corona Pandemie weiterhin fest im Griff hat, planen wir für 2021 eine Reihe umfassender Änderungen an unserer SeptemberMorn! Der Umbau beginnt, sobald die Temperaturen es erlauben. Erste Entscheidungen, Einkäufe und Vorbereitungen haben wir aber schon getroffen. So könnt ihr auf Instagram die erste Batterie sehen, die wir bereits gebaut haben. zur Zeit wird getestet, ob sie unseren Ansprüchen genügt.
Was ist der Plan?
Unser Boot soll CO² neutral und möglichst autark werden. Nicht nur wegen des Klimawandels halten wir das für eine gute Idee. Der Dieselmotor fliegt raus, ebenso der Dieseltank. Und wenn wir schon dabei sind stellen wir unseren Kocher auch von Gas auf Induktion um. Unser Beiboot hat ja bereits einen Elektro Außenborder. Damit sollten wir auf fossile Brennstoffe komplett verzichten können. An dieser Stelle sind dann meistens große Augen zu sehen, gefolgt gerne von Kopfschütteln. Und dann kommt die zwingend folgende Frage: und wo soll die Energie herkommen? Im Hafen laden?
Als Energieversorgung haben wir uns 4 große, moderne Solarpanele á 400 WP zugelegt. In Kombination mit einem MPPT Solar Controller sollte hier ein Großteil der Energie erzeugt werden. Unterstützt von unserem (noch von 12Volt auf 48Volt umzubauenden) Windgenerator und unterwegs auch von etwas Regeneration des Elektromotors. Die Energie wird gespeichert in drei 48Volt 200AH Batterien. Diese haben wir uns bereits selber aus jeweils 16 LiFePO4 Zellen mit je einem BMS gebaut. Bei ersten Tests in der heimischen Garage haben diese bei sehr konservativen Lade und Entlade Limits 590AH geliefert und meinen Smart geladen. Das sind in Summe eine Nutzbare Energiemenge von fast 30Kwh.
Als Antrieb verwenden wir einen wassergekühlten Engiro Permanent Magnet Synchron Motor mit 19kw Dauerleistung. “Aber das ist doch viel weniger als der Diesel jetzt hat”. Das ist völlig korrekt, reicht aber dennoch aus. Ich habe mal einige Daten von Fischer Panda geklaut. Die haben eine Berechnung für eine Bavaria 49 (größer und schwerer als unsere SeptemberMorn) vorgenommen:
“Bei einer Yacht mit 15,0 m LüA, wie die Bavaria 49 (Gewicht 13,0 t), liegt die Rumpfgeschwindigkeit bei 8,76 kn. Um dies zu erreichen, würde man eine Leistung von 32,5 kW an der Welle benötigen (2,5 kW / 1 t). Mit der Leistung von 26 kW erreicht die Bavaria 49 übrigens 8,3 kn – (95 %, Rumpfgeschwindigkeit) Wenn man mit 8 kn (91,3%) zufrieden ist, liegt der Leistungsbedarf bei 17,7 kW, und bei 6 Kn genügen 5,77 kW Antriebsleistung”
Wir warens uns relativ schnell einig dass uns 90% der Rumpfgeschwindigkeit völlig ausreichen.
FischerPanda haben ein Diesel-elektrisches Hybrid System mit Diesel Generator und Elektro Motor als Antrieb. Ein gutes Konzept, aber leider nicht CO² neutral…….
Auf der Boot Messe in Düsseldorf sind wir also weiter auf die Suche gegangen und haben die finnische Firma Oceanvolt gefunden. Diese hat viel Erfahrung und rüstet mittlerweile auch einige Neuschiffe mit E Antrieb aus. Leider überstieg das Angebot unsere finanziellen Möglichkeiten. Aber auch hier konnten wir wertvolle Berechnungen für unsere Planungen übernehmen.
Hier können wir sehen, dass wir mit 19kw so auf knapp 7,5kn kommen sollten (was wir selbst mit Dieselmotor nie gemacht haben)
Momentan motoren wir meist mit ca. 5 Knoten. Damit sind demnach ca. 40 Seemeilen machbar; bei 4 Knoten sogar schon über 60sm. Natürlich alle Angaben ohne Wind und Welle.
Den Einfluss des Windes kann man hier schön ablesen. Je mehr Gegenwind, desto geringer die erreichbare Geschwindigkeit, aber wir sind ja ein Segelboot und bei 15kn Wind ist segeln eh die bessere Variante.
Soviel erstmal zum Einstieg in unseren Umbau.
Aktuelle Updates des Umbaus findet ihr auch hier!
Auf dieser Seite werden wir die Veränderungen dokumentieren, damit ihr nichts verpasst. Außerdem wird es natürlich laufend aktuelle Berichte geben, damit ihr unsere Fortschritte miterleben könnt. Für konstruktive Ideen und nützliche Tipps dürft ihr uns auch gern Nachrichten oder Kommentare hinterlassen.
Mehr zu den Planungen dann im nächsten Post!